Die St. Katharinenkirche ist eine spätgotische Hallenkirche.
Weithin sichtbar ist ihr 103 m hoher Turm, der als das höchste mittelalterliche Bauwerk Westniedersachsens gilt. Erstmals erwähnt wurde St. Katharinen im 13. Jahrhundert.
Geschichte:- Ein Nachweis für die Katharinenkirche führt zurück in das Jahr 1248. Sie war bereits Pfarrkirche, was namentlich erstmals 1253 belegt wurde.
- Bei Grabungen 1990 wurden Grundmauern eines kleinen Vorgängerbaus mit 8 kreisförmig angeordneten Säulenfundamenten und geringe Reste von Außenmauern gefunden, die einen 8-eckigen Zentralbau mit 3 östlichen Apsiden vermuten lassen (wohl um 1200). Diese wurden evtl. nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem gestaltet, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Drittem Kreuzzug (1189/90-1192), an dem Bischof Arnold teilnahm († 1190 bei Akkon); für 1306 Nachbildung des Hl. Grabes in Katharinenkirche belegt;
- 1217 wurde die Feier des Katharinenfestes im Dom eingeführt. Von der heiligen Katharina wurde wohl das Rad als Stadt- bzw. Bistumswappen abgeleitet.
- Seit dem 12. Jh. gilt Sie auch als „Adelskirche.
- 1543 kam es zur Einführung der lutherischen Lehre. Hermann Bonnus feierte am 4.2.1543 hier einen Gottesdienst mit Abendmahl in beiderlei Gestalt.
- Während dem Dreißigjährigem Krieg bis zur Besetzung der Stadt durch die Schweden gab es überwiegend katholische Geistlich.
- heute auch Universitätskirche.
Geschichten / Legenden:- Hl. Katharina: Die hl. Katharina war eine gelehrte Fürstentochter aus Alexandrien, die sich zu Beginn des 4. Jh. dem Götzendienst des römischen Kaisers Maximus abschwörte und sich dem Christentum zuwandte. Um ihren unbeugsamen Willen zu brechen, ließ der Kaiser ein Rad bringen, das mit Sägen und Nägeln gesäumt war. Darauf sollte Katharina geflochten werden, jedoch wurde das Rad vorher vom Blitz getroffen und zerbarst. Letztendlich befahl der Kaiser, Katharina mit dem Schwert zu enthaupten.
- Rad und Schwert sind die Attribute ihres Martyriums.
- Grabplatte mit lateinischer Inschrift unter dem Gewölbebogen zwischen Mittelschiff und Südschiff: „Der Auferstehung seines zarten Leibes harrt hier ein feiner Prinz, der selbst, nachdem er den Bruder Maximilian Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, lebend und gesund aus dem Schoß der hochehrwürdigen Mutter hinausgelassen hatte, ein wenig später an der Lebensschwelle vom Leben ausgeschlossen wurde. Flüchtig ist, was er gelebt hat, bleibend, was er lebt. Osnabrück, im Jahr 1666 des Monats Dezember“ (Kopie der Inschrift des 1991 in der Sakristei entdeckten Sarkophags, der einen neuen Platz im Südschiff erhielt)
- Statue der hl. Katharina:Die Figur über dem Ostportal zeigt am Sockel eine ungewöhnliche Figur: den Kassenwart (Rentant) der Katharinengemeinde, Oberamtsrichter Dr. Graff. Er verwaltete das Geld der Kirchengemeinde so sparsam, dass er im Ruf stand, ein großer Geizkragen zu sein. Wahrscheinlich hatte er auch den Lohn des Künstlers kräftig gedrückt und so machte Heinrich Seling seinem Ärger Luft, indem er den Rendanten mit einer Krone als Zeichen des Reichtums darstellte. Dabei sitzt er auf dem Geld und verschließt den Sack krampfhaft mit seinen Händen.
In der Katharinenkirche finden wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen statt.