Die romanische Saalkirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut.
Die Pfarrkirche ist 1264 zunächst wohl als Kapelle errichtet worden. Heute stellt sich die Kirche als einschiffiges Langhaus mit drei Gewölbejochen dar, die auch außen durch die hervortretenden Streben deutlich werden.
Die Mauern bestehen aus Bruchstein. Ein jetzt zugemauertes Fenster im Chorraum hinter dem barocken Hochaltar stammt aus gotischer Zeit. Die Sakristei, das belegen alte Bilder, ist in der jetzigen Größe in jüngerer Zeit angebaut worden. Einer Inschrift im Türbogen zufolge, hat die Kirche erst im Jahre 1732 den Turm erhalten. Der Altar wurde in 1697 vom Bildhauer Georg Dollart errichtet und geschaffen.
Geschichte:- Vermutlich kam es 1244 zur Gründung des Zisterzienserinnenklosters „Rosenthal“ durch Graf Otto I. von Oldenburg und seinen Neffen Johann auf einem Meierhof zu Menslage (westl. Quakenbrück). Auf Wunsch der Nonnen kam es 1250 zur Verlegung nach Börstel in den Wald unter neuem Namen „Marienberg“ (Nebenpatron hl. Nikolaus). Dort war wohl seit 11. /12. Jh. eine wehrhafte Anlage vorhanden. Der Raum unter dem Chor war der Kirche eventuell zugehörig.
- Es gab wohl bereits im 13. Jh. dort eine Reliquie des heiligen Blutes („Heiliges Blut zu Börstel“), die u.a. im 14. Jh. für Zulauf von Gläubigen sorgte (Aufbewahrung in „Teppichnische“).
- Das Kloster unterstand dem Bischof von Osnabrück, als dessen Stützpunkt an der Nordgrenze des Hochstiftes Osnabrück gegen das Niederstift Münster.
- Ab 1531/32 war es protestantisch unter Beibehaltung altkirchlicher Traditionen. Es gab evangelische Predigten, die aber gleichzeitig den römisch-katholischen Ritus toleriert. St. Marien wurde bereits 1560 als Stift bezeichnet.
- Bei der Visitation 1624/25 war der Konvent überwiegend protestantisch, daher war Börstel als einziges Kloster des Hochstifts den Lutheranern zugeordnet und seit 1650 evangelisches Stift mit jeweils 8 protestantischen (inkl. Äbtissin) und 2 katholischen Stiftsdamen. Seit 1674 hat es den Status eines freiweltlichen hochadeligen Damenstiftes.
- Die Kirche ist seit 17. Jh. eine Pfarrkirche. 1811 kam es zur Auflösung und 1813 zur Wiederherstellung des Stiftes. Seit 1949 gilt sie als selbständige Stiftung öffentlichen Rechts unter Oberaufsicht des Landes Niedersachsen.
- Das Patronat liegt beim Konvent: Eigenkirche, Konvent wählt Pfarrer.
- Börstel ist von landesgeschichtlicher und kirchengeschichtlicher Bedeutung, da das in ein gemischtkonfessionelles Stift umgewandelte ehem. Kloster die konfessionell unentschiedene Situation des Hochstifts Osnabrück widerspiegelt.
Geschichten / Legenden:- Gnadenbild:Der Sage nach hat die Gottesmutter selbst die gewünschte Verlegung des Klosters angezeigt. Das spätromanische Gnadenbild der Gottesmutter mit dem „fingerlangen Jesusknaben“ (die Figur der Thronenden Madonna (1235) in der Sakramentsnische) soll in drei Nächten die Kirche zu Menslage verlassen haben und ins Waldgebiet des Börsteler Waldes gewandert sein, wo man sie jeweils am Ort des heutigen Stiftes fand.