1252 erhielt Konrad von Brochterbeck die Erlaubnis ein Zisterzienserinnenkloster zu gründen.
Der kleine Konvent, der in der Regel nicht mehr als 14 Schwestern zählte, verstand es in den folgenden Jahrhunderten, erfolgreich zu wirtschaften und ein wichtiges geistliches Zentrum für die nähere Umgebung zu werden.
Die sich heute präsentierende Gestalt der Klostergebäude stammt zum großen Teil aus dem 18. Jahrhundert. Es lassen sich in den Flügeln der Klostergebäude aber Spuren von der Gotik bis hin zur Renaissance finden. Der älteste Bauteil ist die frühgotische Saalkirche aus der Gründungszeit (1280 vollendet).
Gravenhorst war seit seiner Gründung Mitte des 13. Jahrhunderts ein Ort, der neue Entwicklungen aufgeschlossen aufnahm. Dem Zisterzienserorden als einer der großen klösterlichen Reformbewegungen des 12./13. Jahrhunderts angehörend, verstand es der Nonnenkonvent, seine Unabhängigkeit gegenüber den Ordensoberen aufrechtzuerhalten. So hielt im 16. Jahrhundert auch reformatorisches Gedankengut Einzug in die Gemeinschaft und 1543 wurden die Klausurbestimmungen aufgehoben. Selbst die Säkularisierung überdauerte das Kloster, das seit dem 18. Jahrhundert eine Schule für höhere Töchter betrieb. Endgültig aufgelöst wurde der Konvent 1811. Danach wechselten die Besitzverhältnisse mehrfach. So war vor der Übernahme durch den Trägerverein Kloster Gravenhorst, der die Anlage heute mitbetreut, eine Champignonzucht in den Gemäuern untergebracht.
Heute wird die Anlage vom Kunsthaus Kloster Gravenhorst (DA-Kunsthaus) genutzt, das Künstler und Kunstprojekte fördert und der Öffentlichkeit präsentiert und durch Seminare nahe bringen will. Auch eine Gastronomie steht den Besuchern der mittelalterlichen Anlage und der zu ausgiebigen Spaziergängen einladenden Streuobstwiesen und Gräften zur Einkehr bereit.