Als am 23. Mai 1618 zweihundert protestantische Adelige ein Zeichen gegen ihre Unterdrückung setzten, ahnte niemand, was daraus folgen würde. Beim sogenannten Prager Fenstersturz warfen sie drei Beamte des katholischen Kaisers aus dem Fenster der Prager Burg. In der Folge kam es zu politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten in ganz Europa. Am Ende waren mehr als sechs Millionen Opfer zu beklagen.
1643 begannen die Friedensverhandlungen in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück. Die Lage der nahezu unzerstörten Städte, ihre vorhandene Infrastruktur und Versorgungsmöglichkeiten für die Gesandten und ihr Gefolge machten beide Städte attraktiv als Verhandlungsorte. Die konfessionellen Lager teilten sich auf: die Katholiken waren mehrheitlich in Münster, die Protestanten hauptsächlich in Osnabrück vertreten. Am 24. Oktober 1648 wurde in Münster offiziell Frieden geschlossen. Bereits am 06. August 1648 leitete der Osnabrücker Handschlag das Ende des Dreißigjährigen Krieges ein und den Westfälischen Frieden ein.