Steter Tropfen oder Gottes Zorn
Das große Loch mit der spannenden Geschichte, nach dem dieser Rundweg benannt ist, liegt in den Wäldern zwischen Ankum und Alfhausen. Deshalb lassen Wanderer, die am Parkplatz des Golfclubs Ankum starten, die 18 kleinen Löcher der gut gemähten Sportanlage links liegen und entdecken stattdessen im Schatten der Bäume eine uralte, mystische Kulturlandschaft. Denn neben dem beeindruckenden Großsteingrab Grumfeld West finden sich entlang des knapp zehn Kilometer langen Weges fünf weitere Megalithanlagen, die vor rund 5.000 Jahren errichtet wurden – und damit als älteste erhaltene Bauwerke Nordwest-Europas gelten. Zudem lassen sich aus späteren Epochen der Menschheitsgeschichte weitere Zeugnisse entdecken: Hügelgräber, wie sie bis in die Eisenzeit üblich waren, sowie eines der selteneren bronzezeitlichen Steinkistengräber.
Egal, ob man der Wissenschaft oder den Legenden glaubt: In der Alkenkuhle fand kein Mensch die letzte Ruhe. Sehr wahrscheinlich entstand das viele Meter tiefe kraterartige Loch durch die Kraft des Wassers, das im Untergrund den Felsen so lange aushöhlte, bis er einstürzte. Die Sage hingegen behauptet, dass es sich sehr plötzlich bildete, als an dieser Stelle Gottes Zorn den Kneipenwirt Alke traf. Sein „Alkenkrug“ lag auf halbem Weg zwischen Alfhausen und der Kirche in Merzen, weshalb die Gläubigen jeden Sonntag bei ihm rasteten – seiner Meinung nach allerdings zu kurz. So beteuerte er, um seinen Umsatz zu steigern: „Mein Haus soll im Boden versinken, wenn Ihr nicht noch genug Zeit für ein weiteres Glas habt.” Das war gelogen. Seine Gäste verpassten die Messe, Gott war sauer, nahm Alke beim Wort und so entstand die Alkenkuhle. Angeblich, so die Legende weiter, fand Alkes Seele keine Ruhe und er spukt dort, wo einst sein Gasthaus stand. Aber solange man nicht drei Mal seinen Namen ruft, kann eigentlich nichts passieren.