Die Wegekapelle Müschen ist ein Ort des Gebets, der Stille und des Ausruhens mit Blick in den Himmel
Das Gebäude hat als Grundform eine Spirale und präsentiert sich nach den Plänen von Architektin Miriam Kopp und Bauingenieurin Silvia Vogelsang einladend und wandelbar zu gleich: Wie ein Schneckenhaus öffnet sich das Gebäude und soll seinen Gäste Geborgenheit vermitteln– und zu sich selbst führen. Der Innenraum ist entsprechend rund, verjüngt sich und weist auf die Mitte hin. In dieser steht ein Tisch, der entsprechend dem Kirchenjahr gestaltet werden kann. Die an der Wand umlaufende Bank lädt zum Verweilen ein. Die Decke nimmt die Form des Grundrisses auf und steigt in der Mitte zu einer Lichtöffnung, vor der ein dreidimensionales Kreuz hinab hängt. Dieses wurde in der Schmiede der Abtei Königsmünster in Meschede gefertigt. Auch der Boden folgt mit seiner Pflasterung der zentralen Form. Am höchsten Punkt der Kapelle hängt eine Glocke, die aus dem ehemaligen Laerer Krankenhaus stammt: sie erklingt nicht nur um 12 und 18 Uhr, sondern auch bei freudigen und traurigen Ereignissen (Taufen und Todesfälle) innerhalb des Ortsteils Müschen. Ein weiterer Blickfang sind die Fenster der Kapelle. Unter dem Leitgedanken des Weges hat die Düsseldorfer Künstlerin 2017 fünf Fenster der Kapelle gestaltet. Glasmalerisch umgesetzt wurden sie in den Hein-Derix-Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik in Kevelaer. Ein Fenster nahe dem Eingang, stellt den Weg nach Emmaus dar. Das Evangelium kennt nur einen der beiden Jünger mit Namen. Die Künstlerin nahm sich deshalb die Freiheit, eine Frau in die Szene zu stellen. Denn die Freude, mit Jesus unterwegs zu sein, kenne weder Geschlecht noch Alter. „Gottes Wege sind unergründlich“ ist der Titel des zweiten großformatigen Fensters, das die Liebe Gottes reflektiert wie das Sonnenlicht durch den Mond.
Zur Geschichte der Wegekapelle: Im Mai 2010 gründete sich der Kapellenverein Müschen mit der Vision, eine Wegekapelle zu errichten. Schon ein Jahr später stand die Kapelle vor ihrer Vollendung – nach nur neunmonatiger Bauzeit.
Die Kapelle wurde im Mai 2011 durch Domkapitular Heinrich Hanneken und Pastor Benno Hermes eingesegnet. Das Grußwort von Bischof Bode hat sich in den Folgejahren mehr als erfüllt: „Lass die Gläubigen hier deine Nähe spüren und deine Liebe erfahren!“. Im Mai 2017 segnete Bischof Bode im Rahmen seiner Visitation die neuen Kapellenfenster.