Wegen seiner interessanten Geschichte und seiner lauschigen Lage in einem lichten Buchenwäldchen, aber auch wegen der Nähe zum zwingend sehenswerten Ortskern Dötlingens lohnt das Großsteingrab "Gerichtsstätte" jederzeit einen Besuch.
Der befremdliche Name des Großsteingrabes rührt von einer verbreiteten Tradition: Lange, lange, lange nach ihrer Entstehung nutzte man die Plätze an Großsteingräbern gelegentlich als Orte von Rechtsprechung und Beratung. Wie weit der Brauch zurückgeht und ob er aus der Sitte abgeleitet wurde, wichtige soziale Ereignisse in Nähe der weiterlebend geglaubten Toten, abzuhalten, ist unbekannt. Im speziellen Falle der Dötlinger "Gerichtsstätte" jedenfalls konnte unumstößlich belegt werden, dass hier die Besitzer des nahegelegenen Hofes Aschenbeck mindestens zwischen 1742 und 1812 Holzgericht über Forstfrevler abhielten.
Erhaltungszustand
Heute ist das Grab nur noch in Fragmenten sichtbar: Die Nord-Süd ausgerichtete Steinkammer verfügt über Außenmaße von 4 x 1,5 m. Zwei große Trägersteine der westlichen und drei kleinere der östlichen Langseite sind noch in Originallage zu besichtigen. Ein Deckstein liegt unmittelbar neben dem Grab.
Dieser Großsteingrab ist Teil der
Straße der Megalithkultur (SMK).