Die Luther-Kirche wurde 1839 als Saalkirche erbaut.
Die Luther-Kirche wurde 1839 als Saalkirche - zunächst nur mit Dachreiter versehen - erbaut. 1896 erfolgte der Turmbau.
Besonders sehenswert ist der Kanzelaltar, bestehend aus Altartisch mit Schranke sowie Kanzel mit Schalldeckel. Der Altartisch mit zwei seitlichen Säulen ist mit Goldleisten belegt. Auf den Kanzelflächen sind geschlossene Blüten mit Akanthusblättern dargestellt.
Geschichte:
- Das Kirchspiel geht vermutlich auf eine Gründung der Grafen von Tecklenburg zurück. Berge ist seit 1251 als Kirchspiel belegt.
- Pastorat blieb nach der C. p. O. in katholischem Besitz, obwohl größte Teil der Gemeinde evangelisch war und bereits 1625 das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht wurde.
- 1823 wurde der Bau einer eigenen Kirche genehmigt. Um 1830 verweigerten die evangelischen Bewohner ihren Beitrag zum Neubau des kathol. Pfarrhauses. 1835 kam es dann zur Aufhebung der finanziellen Verpflichtungen der ev. Einwohner gegenüber der kath. Pfarre, gegen Entschädigung folgte die endgültige Lastenbefreiung.
- Der Kanzelaltar gilt als protestantisches Ausstattungsstück. Er verbindet die beiden zentralen liturgischen Momente des ev. Gottesdienstes: das Wort/Verkündigung und Abendmahl. Neben St. Petri in Melle ist er der erste evangelischer Kirchenneubau im OSL.
Geschichten / Legenden:
Der Schwan auf dem Dach steht in Verbindung mit dem Reformator Böhmens, Jan Hus. Hus lebte rd. 100 Jahre vor Martin Luther. Er musste sich für seine Lehren auf dem Konstanzer Konzil (?) verantworten, wurde dort als Ketzer verurteilt und 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sein Name „Hus“ bedeutet übersetzt „Gans“. J. H. soll vor seinem Tod gesagt haben: „Die Gans könnt ihr verbrennen, aber nach mir wird ein Schwan kommen, der viel wunderbarer singen wird als ich es kann.“. Während der lutherischen Reformation hat man sich dran erinnert, da man in M. L. denjenigen sah, der auch Hus' Anliegen zur Erneuerung der Kirche vertreten hat.