Das Sommerfest der Kulturen in Fürstenau

Es ist Ende August, wohl einer der letzten Sommertage bei 30 Grad in diesem Jahr. Aber ich gehe nicht zur Abkühlung ins Freibad, sondern genieße die tolle, bunte und fröhliche Atmosphäre bei unserem Sommerfest der Kulturen in Fürstenau. Allein die außergewöhnliche Kulisse auf der Schlossinsel, vor dem historischen Schloss  aus dem 14. Jahrhundert und am ehemaligen Amtsgefängnis, das mittlerweile in ein Erlebnishotel umgebaut wurde, macht dieses Fest zu etwas ganz Besonderem. Unter dem großen Fallschirm zwischen Strohballen und Feuerstellen, herrscht bereits buntes Getümmel.

Menschen verschiedenster Nationalitäten finden hier heute in Fürstenau zusammen und haben Spaß am vielfältigen Bühnenprogramm.  Auch ich bin fasziniert von den vielen Tanzdarbietungen und Gesangseinlagen aus aller Herren Länder. So tanzen die ganz Kleinen genauso begeistert zu moderner Hip Hop Musik, wie die traditionelle Schockländer Volkstanzgruppe zum Lied vom Holzmichl. Die Folkloreklänge aus den Balkanländern, vorgetragen von Musikern in passender Tracht, versetzen mich und die vielen anderen Gäste in eine andere Welt.

Einige Meter weiter schaue ich in die strahlenden Gesichter der Kinder, die sich beim kleinen Kettenkarussell, auf der Hüpfburg und bei vielen weiteren Spielen bespaßen lassen. Dabei ist es ganz egal, welche Herkunft sie haben, es wird einfach gemeinsam gespielt. Miteinander reden, aufeinander zugehen, ist auch wichtig für die Teilnehmer bei der Puzzleteil- Suche. Hier winken tolle Preise für die Gruppe, wenn alle vier Puzzleteile, die übrigens aus Länderflaggen bestehen, zusammenfinden.

Aber das eigentliche Highlight sind die vielen Probierstände auf der kulinarischen Meile. Schon Tage vorher wurde gekocht, gebacken und vorbereitet. 20 teilnehmende Nationen bieten ihr Nationalgericht und ihre landestypischen Speisen zum Probieren an. Bei diesem abwechslungsreichen Angebot fällt mir die Wahl wirklich schwer. Ich probiere also einfach so viel wie ich kann. Von Ghana gehe ich nach Thailand, vorher noch über Spanien und  Rumänien nach Kroatien und Syrien nehme ich auch noch mit. Wo bekommt man schon so eine kulinarische Vielfalt von so vielen netten und interessanten Menschen geboten?

Hinzu kommt noch, dass es in diesem Jahr so gut wie keinen Plastikmüll gibt, das Thema Nachhaltigkeit wird beim Sommerfest der Kulturen in Fürstenau sehr wichtig genommen und nur wiederverwendbares Geschirr benutzt. Bis spät abends konnte ich noch vereinzelte Gruppen beobachten, die diesen schönen Tag, diesen Tag des Miteinanders gesellig ausklingen ließen.

Jeder Teilnehmer, ob Gast oder fleißiger Organisator, ohne die so ein Fest überhaupt nicht möglich wäre, freut sich bereits wieder auf das nächste Sommerfest der Kulturen in Fürstenau. Es haben sich schon jetzt einige neue Nationen gefunden, die unbedingt mitmachen und ihre Kultur näher bringen möchten. Auch ich bin froh, zu dieser multikulturellen Gemeinschaft zu gehören und sage „Bis zum nächsten Jahr“ oder „Deri në vitin e ardhshëm“, wie meine aus dem Kosovo stammende  Kollegin, Integrationsbeauftragte und Mitorganisatorin des Festes Antigone Mally sagen würde.