Ein Besuch bei unseren Freunden in Ankum im nördlichen Osnabrücker Land, ist für mich jedesmal eine Reise zurück in die „gute, alte Zeit“, als für Essen noch galt: gegessen wird in der Hauptsache das, was im Garten wächst, also mach` das Beste daraus. Und das hat Oma Kettmann mal wieder getan. Fleißig wie immer hat sie geerntet, gebacken und eingekocht, so dass wir zum Kaffee in den hohen Genuss von selbst gebackenem Brot und Erdbeermarmelade kommen.
Zwischen Kaffeetafel und Abendbrot tut es daher gut, dass wir uns noch mal eben auf die Fahrräder schwingen. Einige sehr schöne ausgeschilderte Routen – die Artland-Rad-Tour oder die Radroute der Megalithkultur – führen hier entlang. In Gesellschaft unserer ortskundigen Begleiter biegen wir allerdings hinter Kettmanns Hof links ab und schon sehr bald achte ich gar nicht mehr auf den Weg, der sich in angenehmen langen Kurven in die Landschaft schmiegt. Eine Landschaft wie gemalt: alte rote Backsteinhäuser, die den Eindruck erwecken, als würde hier den ganzen Tag jemand singend Gardinen waschen, Zäune streichen, Blumen pflanzen, freundliche braun-weiße Kühe, gelbe Rapsfelder – meine Städterseele lächelt und genießt.
Nach einigen Kilometern kommen wir an einem kleinen Stand vorbei: Blumensträuße und Gemüse direkt vom Hof. Wir kommen mit der netten Dame ins Gespräch und ehe wir noch richtig wissen was passiert, hat sie uns gefühlte 3 Kilo Radieschen geschenkt. Wer soll denn bloß so viele Radieschen essen?