Ein Wellness-Tag im Alfen Saunaland am Alfsee in Rieste

Germane Anton macht Dampf. „Augen geschlossen halten!“ Wir befolgen seinen Rat; schließlich ist er der fachkundige Saunameister. Gerade hat Anton Mentholkristalle auf dem Saunaofen verteilt, über die er dann einen Kräuteraufguss verteilt. Sein „Das war zum Aufwärmen“ lässt ahnen, dass es nun richtig heißt wird. Angenehme ätherische Düfte umströmen uns. „Die Germanen mochten es heiß, besonders in der Sauna“, erklärt Anton. Wir sind beim „Loki“-Aufguss, und Loki war der Gott des Feuers.

Bevor ich dazu komme, mir  weitere Gedanken über die Saunakultur der Germanen zu machen, schwingt Anton das Handtuch und wedelt auf Windstärke 10. Mindestens. Also: Nicht denken, nur genießen …

Wir sind zum ersten Mal im Alfen Saunaland, das seit fast drei Jahren die vielen Freizeitangebote am Alfsee im Osnabrücker Land bereichert. Wie ein kleines Dorf, überwiegend aus Holz und Naturstein angelegt, lädt es auf eine Zeitreise in die Welt der Germanen ein. Schon beim ersten Rundgang fällt uns angenehm auf, dass alles mit viel Sinn für Details gestaltet und ausgestattet ist. Liebevolle arrangierte Dekorationen und Wandbilder schaffen eine dichte Atmosphäre. Nichts überfrachtet, alles stimmig. Wir sind schon im Ruhemodus.

Nachdem wir am Vortrag schon im Museum und Park Kalkriese in der Ausstellung „Götter, Glaube und Germanen“ einen tiefen Einblick in die Glaubenswelt der Germanen gewinnen konnten, sind wir ja gewissermaßen gut im Thema. Die Wissensvermittlung geht hier nahtlos weiter. Überall geben die magischen Alfen (quasi die Elfen der Germanenzeit) auf hübschen bronzierten Wandtäfelchen unterhaltsam Aufschluss über Lebensumstände, Sitten und Gebräuche der Germanen. Bei allen auch ganz praktischen Fragen rund um das Saunaerlebnis geben die freundlichen Mitarbeiter_innen gerne fachkundige Auskunft.

Das Alfen Saunaland beherbergt eine Außensauna aus über 400 Jahre altem Keloholz, eine finnische Sauna, eine Bio-Kräutersauna mit wunderbarem Panoramablick, ein Dampfbad, die Salzgrotte und verschiedene Ruhezonen im Innen- und Außenbereich. An alles, was man zum Saunieren sonst noch so braucht, wurde gedacht. Vom Tauchbecken über Duschen, Eisspender, Ablagen für Taschen, überall reichlich Haken für Saunatücher - alles praktisch, komfortabel und pieksauber.

Eine echte Überraschung erwartet uns in der finnischen Sauna „Saga“. Zwei Etagen! Das dürfte einzigartig sein. Wie ein Balkon fügt sich die obere Etage in den lichten Saunaraum ein. Über allem schwebt ein riesiges Segel, das, von Anton mit Muskelkraft bewegt, beim Aufguss die warme Luft nach oben fächert. Spektakulär! Hier sind die Aufgüsse nicht so heiß wie in der Aussensauna „Rinda“, also eine gute Abwechslung.

Zwischen den Saunagängen können wir uns wunderbar im Außenbereich erholen. Gemütliche Liegen laden  auf ein Mußestündchen ein. Der Blick durch den schön angelegten Saunagarten schweifen lassen, die traumhafte Ruhe genießen - die Germanen haben es hier schon gut …

Auch wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, bieten Ruheräume im Innenbereich und eine gemütliche Kaminecke reichlich Möglichkeiten, sich zurückzuziehen. Ein Nickerchen in der Salzgrotte „Aurora“ fördert noch zusätzlich die Gesundheit der Atemwege.

Saunieren macht zuweilen hungrig und durstig. Also suchen wir das Bistro „Nyssa“ auf. Auch hier: tolle Deko! Die Bistro-Germanin empfiehlt uns Schweinerückensteaks mit Champignons, Rosmarinkartoffeln und Salat. Aus den gereichten Steinzeugbechern schmeckt das bestellte alkoholfreie Weizenbier noch mal so gut. Als das Essen in riesigen Schalen serviert wird, staunen wir nicht schlecht.

Germanen müssen Hunger haben! Das sieht richtig lecker aus - und schmeckt auch so. Großes Kompliment in die Germanenküche.

Die Konsequenz: Wir können die ganzen Kalorien, die wir gerade aufgenommen haben, nicht einfach so wirken lassen. Also führt uns später der Weg noch in das Schwimmhaus „Lumi“. Ach, hätten sich die Germanen über so ein schönes Schwimmbad gefreut! Wir ziehen einige Bahnen in angenehm warmen Wasser und lassen uns von den Massagedüsen besprudeln.

Wir haben hier einen richtig schönen Wellnesstag erlebt - besser kann es kaum sein. Wie sagte Saunameister-Germane Anton beim Aufguss: „Wir wollen, dass Ihr Euch hier wohlfühlt“. Mission erfüllt! So sehr, dass wir bestimmt wieder in das Alfen Saunaland kommen.

Prächtig erholt nach diesem Mini-Urlaub treten wir den zum Glück kurzen Rückweg nach Osnabrück an.

Zur Saunalandschaft gehört auch ein gut ausgestatteter Fitnessraum. Neben Kursen wie Aquafitness, Kinderschwimmen und Yogastunden werden u.a. Massagen, Wohlfühlrituale sowie kosmetische Behandlungen angeboten.

Jeden Mittwoch und Donnerstag gibt es um 19 Uhr eine Entertainment-Sauna mit besonderen Aufgüssen, Musik, und … einfach mal ausprobieren!