Ein Streifzug zu Streuobstwiesen und Sehenswürdigkeiten
ca. 4 km, Dauer ca. 1,5 StundenDie Strecke kann auch von Rollstuhlfahrern mit Begleitpersonen bewältigt werden.
Zu Hagens Kirschen: Hagens Kirschbaumwiesen: Bereits im 16. Jahrhundert wurden in Hagen a.T.W. Süßkirschen in größerem Umfang angebaut. Um 1900 hatte sich die Gemeinde zum bedeutendsten Obstanbaugebiet zwischen Osnabrück und Münster entwickelt. Anders als in vielen anderen deutschen Kirschanbaugebieten entwickelte sich hier jedoch kein intensiver Plantagenobstbau, wo auf geringer Fläche zahlreiche Bäume in dichtem Abstand stehen. Stattdessen wurden Kirschbäume unterschiedlichster Sorten immer als Streuobstwiesen angelegt. Gepflanzt wurden zumeist Bäume mit starkwüchsigen Veredelungsunterlagen, aus denen sich hohe, großkronige Bäume entwickeln, sog. Hochstammbäume. Diese Wuchsform ist auf vielen Wiesen entlang der Wanderung noch heute deutlich zu sehen.
Im 20. Jahrhundert nahm die wirtschaftliche Bedeutung des Obstbaus in Hagen a.T.W. jedoch kontinuierlich ab, die Kirschblüte allerdings war mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Die zum Teil schon sehr alten Bäume sind während der Blüte im Frühjahr auch heute noch in Hagen a.T.W. ein typisches Element der Landschaft. Bei genauem Hinsehen erkennt man aber auch das Problem. Doch viele der alten Kirschbäume sind am Ende Ihres Lebenszyklus angekommen. Nachpflanzungen werden notwendig, damit Hagen a.T.W. auch weiterhin in jedem Frühjahr in seinem typischen strahlenden Weiß erblüht und Sorten wie die hier wiederentdeckte gelb-rötliche „Lucienkirsche“, die „Große Schwarze Knorpelkirsche“, die gelborange „Große Prinzessin“ oder „Schubacks Frühe Schwarze“ erhalten bleiben. Die Gemeinde Hagen a.T.W. fördert deshalb aktiv Neuanpflanzungen durch Privatleute auf Hagener Gebiet.