Osnabrück, 17.04.2024. Die Erkenntnis, das Thema gemeinsam und Schritt für Schritt anzugehen, machte den rund 40 Teilnehmenden Mut. Bürgermeister, Klimabeauftragte, Wirtschaftsförderer und natürlich touristische Akteure aus Stadt und Landkreis nahmen am Tourismustag teil und machten damit deutlich, dass das Thema in neuen Netzwerken gedacht werden muss. Das zeigten auch die beiden Auftaktvorträge von Birgit Rademacher, vom Fachdienst Umweltplanung der Stadt Osnabrück, und Timo Kluttig, dem Klimabeauftragten für den Landkreis Osnabrück. Beide zeigten die Kurven dramatischer Klimaerwärmung und stimmten so auf die Dringlichkeit zu Handeln ein. Sie zeigten die Fülle von Maßnahmen auf, mit denen im Landkreis und in der Stadt Osnabrück bereits heute der Klimaschutz in die Arbeit implementiert, die Nachhaltigkeit in all ihren Facetten berücksichtigt und nicht zuletzt Klimaanpassungsmaßnahmen initiiert werden.
Wie es geht, nachhaltige Events zu organisieren, wird zurzeit an der Hochschule Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Cittaslow-Gemeinde Bad Essen wissenschaftlich untersucht. Prof. Dr. Kai Michael Griese erklärte, dass am Beispiel des Historischen Marktes „Klimaangepasste Events durch resiliente Wertschöpfungsketten“ untersucht werden. Dabei wird eruiert, wie es um die Bereitschaft und Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit bei größeren Veranstaltungen steht. Konkret wurde es in den Referaten von Maximiliane Tischer vom Deutschen Tourismusverband in Berlin. Sie wurde digital zugeschaltet und erläuterte, wie das Thema Nachhaltigkeit in die Zertifizierung von Tourist Informationen, also in die sog. i-Marke, eingebaut wurde. Robert Wenzel von der TourismusMarketing Niedersachsen in Hannover stellte, ebenfalls online, den Instrumentenkasten „Klima-Check für Betriebe“ aus dem großen Projekt „Klimawandel anpacken – Anpassungsstrategien für den Tourismus in Niedersachsen“ vor.
Nachdem TOL-Geschäftsführerin Petra Rosenbach das aktuelle Nachhaltigkeitsprojekt des Tourismusnetzwerks der niedersächsischen Städte „aboutcities“ vorgestellt hatte, in dem bis Ende des Jahres konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Städte- und Kongresstourismus erarbeitet werden, wurde die touristische Nachhaltigkeitszertifizierung „TourCert“ vorgestellt. Geschäftsführer Marco Giraldo, zugeschaltet aus Stuttgart, gab einen Einblick in die Bausteine und den Ablauf einer Zertifizierung, die individuell auf jede Region zugeschnitten wird. Abschließend berichtete Daniela Wiese, die Marketingchefin der Regensburg Tourismus GmbH, als echter Benchmark von ihren Erfahrungen mit TourCert und darüber, wie man sich in Regensburg schon seit 2005 im Tourismus nachhaltig aufstellt.
Damit endete ein spannender Tag zu einem relevanten Zukunftsthema. Die Teilnehmenden bewerteten die Veranstaltung per Mentimeter als sehr informativ, interessant, inspirierend und gut organisiert. Die TOL wird die Themen weiterbearbeiten, denn, so Tourismuschefin Rosenbach: „Wir wollen in wenigen Jahren als Nachhaltige Tourismusregion zertifiziert sein.“
Die Vorträge am Tourismustag "Nachhaltigkeit und Klimawandel" erhalten Sie hier zum Download.