FÜR:SORGE
„Für:Sorge“ von Thomas Perle thematisiert die prekären Bedingungen der 24-Stunden-Betreuung, insbesondere für Care-Migrant:innen aus Rumänien. Das Stück beleuchtet die ungeregelten Arbeitsverhältnisse, die emotionale Belastung und die Einsamkeit der Betroffenen. Der Sozialstaat, zu dessen Kernaufgaben eigentlich die Versorgung der Menschen zählt, kann den Bedarf schon lange nicht mehr decken. Die Pflege selbst entwickelt sich immer mehr zur Notfallpatientin.In einer mehrsprachigen Inszenierung werden die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Pflegearbeit reflektiert. Durch persönliche Geschichten von Angehörigen und Pflegekräften wird die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Care-Arbeit deutlich. Der alarmierende Stundenlohn von zwei bis drei Euro verdeutlicht die Dringlichkeit eines Themas, das alle angeht. Der mehrsprachige Theaterabend von baldanders theaterkollektiv nimmt die gesellschaftlichen, institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der professionellen und informellen Betreuungsarbeit in den Blick und untersucht ihre Auswirkungen auf die einzelnen Schicksale aus Sicht von rumänischen Betreuer:innen, Pflegepatient:innen und jenen, die mit der Altersfürsorge ihrer Eltern konfrontiert werden.