Zwischen Himmelsterrasse und Marina
Bad Essen hat ein Shopping- und Gastro-Angebot, um das manch größere Stadt den kleinen Sole-Kurort am Wiehengebirge beneidet. Auch wegen der rund ums Jahr verkaufsoffenen Sonntage, die ein Privileg der Heilbäder und Kurorte sind – aber da ist noch viel mehr: An warmen Sommertagen ist der wunderschöne Kirchplatz bis in den Abend hinein voller Leben. Im weiten Rund der Fachwerkhäuser und im Schatten uralter Linden genießen Gäste die zumeist regionalen und saisonalen Spezialitäten, denn genau das ist typisch für Cittaslow-Gemeinden wie Bad Essen: gute Qualität der Zutaten und deren sorgfältige Verarbeitung zu kreativen Gaumenfreuden – und all dies zu vernünftigen Preisen.
Ebenso wie die Gastronomie ist der Einzelhandel nahezu frei von Franchise und Filialen. In den meisten Geschäften steht die Inhaberin also nicht nur hinter ihren Produkten, sondern in aller Regel auch persönlich hinter der Theke. Um etwa individuellen Schmuck oder originelle Wohn-Accessoires, ein gutes Buch oder persönlich passende Geschenke zu entdecken, kommen Kunden auch aus umliegenden Städten zum Shoppen nach Bad Essen. Und selbstverständlich gibt es auch Gutes und Leckeres für die heimische Küche – das Bad Essener Urmeersalz zum Beispiel oder Aromatisches aus Holunder.
Der historische Kern des historischen Kurorts liegt zwischen dem glitzernden Band des Mittellandkanals und dem waldgrünen Kamm des Wiehengebirges. Ein Stadtbummel endet also fast zwangsläufig entweder am neuen Sportboothafen, wo sich auch ohne Führerschein ein Motorboot für eine geruhsame Ausflugsfahrt mieten lässt. Oder er endet in der Natur des Waldes – inklusive Fernblick von der Himmelsterrasse über den hübschen Ort. Zwar liegt zwischen dem grünen und dem glitzernden Band nur rund ein Kilometer. Dennoch verlangt der Gang durch die Gemeinde Zeit und Muße. Denn am Wege stehen herrliche Fachwerkhäuser, in denen es einiges zu entdecken gibt.
Historisches Handwerk in der liebevoll restaurierten Wassermühle zum Beispiel. Oder wechselnde Kunst-Ausstellungen, manchmal auch Chansons, Lesungen oder Konzerte im historischen Schafstall. Der zentrale Veranstaltungsort – und der Hauptgrund dafür, dass Bad Essen an der Deutschen Fachwerkstraße liegt – ist jedoch der Kirchplatz mit seinen Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Donnerstags ab 14 Uhr ist hier Wochenmarkt mit vielen regionalen Produkten. Ende September findet rund um die St.-Nikolai-Kirche der Cittaslow-Landmarkt statt und im November lädt die kleine Genuss-Metropole zu den Eintopf- und Suppentagen. Ein weiterer Veranstaltungsschwerpunkt liegt im Themenfeld Gesundheit und Naturerleben, denn das gehört hier ganz klar zusammen: Das ganze Jahr über gibt es Yoga- und Achtsamkeitsangebote wie z.B. das YogaFestival und auch geführte Waldspaziergänge, angelehnt an das Shinrin Yoku, das Waldbaden nach japanischer Lehre.
Wer lieber individuell die herrliche Natur rund um Bad Essen erleben will, kann dies auf einem der drei bis fünf Kilometer langen Gesundheitspfade tun. Und wo es die anschließende wohlverdiente Stärkung gibt? Ist ja in Bad Essen eigentlich keine Frage.