Der Kurpark in Bad Rothenfelde: von der Alten Quelle zu den Rosen
Für einen Kurpark wie den von Bad Rothenfelde – daran kann es keinen Zweifel geben – wurde das Wort „lustwandeln“ erfunden. Hunderte von Metern an den Gradierwerken entlang zu schlendern ist dabei natürlich nur knapp das halbe Vergnügen. Denn mehr oder weniger abseits der großen Achse liegen fünf wunderschöne Themengärten.
Der älteste ist der Konzertgarten, der als Wiege des Ortes gilt. Denn hier begann im 18. Jahrhundert mit der Alten Quelle die Salzproduktion. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Sommerurlauber, um die Heilkraft der Sole zu nutzen und der ehemalige Betriebshof verwandelte sich in einen Garten mit Laubengängen, einem Teich und einem Konzertpavillon. Die heutige Konzertmuschel und das Kassenhäuschen stammen unverkennbar aus der Belle époque und bilden regelmäßig die Kulisse für das Winzerfest, den Weihnachtsmarkt und natürlich für die täglich Kurmusik im Sommer.
Wer durchs Torhaus den Konzertgarten verlässt, dann links an Kurverwaltung und Touristinfo vorbei über die Straße am Kurpark schlendert, findet den etwas verborgenen Garten am Wittekind Sprudel. Wo 1931 ein Wünschelrutengänger eine neue, ergiebige Sole-Quelle fand, errichtete man das Brunnenhaus im Bauhausstil. Der umliegende Garten wurde in jüngerer Zeit neu gestaltet – unter anderem finden sich hier ein Mehrgenerationen-Fitnesspark und lauschige Sitznischen.
Am entgegengesetzten Ende der Gradierwerke liegt an der katholischen Kirche der Bibelgarten, eine sehr ruhig gestaltete Anlage zum Innehalten und Meditieren. Als „Bauplan“ diente dem Bibelgarten Bad Rothenfelde e.V. die Vision des Propheten Ezechiel (47, 1-12), in der es um heilendes Wasser, um die Fülle der Natur und um den Fluss des Lebens geht. In der Schrift entspringt dieser unter der Tempelschwelle, in Bad Rothenfelde direkt an der Kirche.
Ein paar Schritte entfernt finden sich die Teichanlagen am Ende des Gradierwerks. Hier beginnt der Naturgarten Lindenallee, der zum Naturwald Palsterkamp am Ortsrand führt – ein sehr schöner Spazierweg durch Wildblumen- und Streuobstwiesen, zu Teichen und einem natürlichen Bachlauf.
Und das Beste zum Schluss: der Rudi-Wernemann-Rosengarten, benannt nach dem ehemaligen Bürgermeister, der den „Freunde des Rosengartens e.V.“ gründete. Die Vereinsmitglieder pflegen das Rosarium mit seinen mehr als 200 Sorten und über 6.500 Pflanzen bis heute – in aller Regel dienstags und mit besonderer Hingabe im Juni. Denn Ende des Monats feiert man mit vielen Gästen das Rosenfest „Rosenzeit“. Braucht es noch viele Worte zu Duft und Farbenpracht der Blüten? Vielleicht noch dies: Vor dem dunklen Hintergrund des Gradierwerks leuchten die Blüten umso intensiver. Es ist einfach eine Lust, hier zu wandeln.