Der Speckbuckstein in Ankum
on Hermann Zumberge, Quelle: Chronik 800 Jahre Druchhorn
Nach einem jahrelangen Streit um die Weidegerechtigkeiten der Bauerschaften Druchhorn und Ahausen im Grenzbereich der seinerzeit im Gemeineigentum befindlichen „Gemeinen Mark“ wurde ein 100jähriger Schäfer namens Buck, der bei Lammermann in Ahausen diente, beauftragt, die Grenze zu zeigen. Er war jedoch von den Ahausern bestochen worden und streute an dem festgesetzten Tage in seinen rechten Holzschuh Erde aus der Druchhorner Mark, in seinen linken Erde aus der Ahauser Mark. Obwohl er nun seinen Weg durch die Druchhorner Mark nahm, konnte er beim Aufsetzen des linken Fußes behaupten: Das ist Ahauser Grund. Nachdem die Entscheidung zu Gunsten der Ahauser gefällt war, erhielt der Schäfer als Lohn eine Seite Speck von ihnen. Nach seinem Tode aber konnte er auf Grund dieser Ungerechtigkeit keine Ruhe finden. Noch heute soll er gelegentlich in mitternächtlicher Stunde mit einer brennenden Seite Speck auf dem Rücken an der Grenze spuken. Gegen 1 Uhr kommt er in der Nähe von Thumanns Hof an und wandert in Richtung Rüsseler Grenze, um dort am „Speckbuckstein“ spurlos zu verschwinden.
Dieser Sage geht ein urkundlich belegter Grenzstreit zwischen beiden Gemeinden voraus. Am 5.4.1549 wurde in Anwesenheit von 15 Schiedsrichtern die Entscheidung über die Nutzung der Bauerschaften Ahausen und Druchhorn gefällt. Danach durften die Ahauser ihr Vieh bis zu einer näher beschriebenen Grenze weiden lassen, aber weder Heide, Torf noch Plaggen stechen. Sollten die Ahauser die Grenze mit ihrem Vieh überschreiten, so konnten es die Druchhorner einsperren und pfänden. Darauf war eine Strafe an das Amtshaus in Fürstenau zu zahlen.