Oben Blumen, unten Erdgeschichte
Für Natur-Entdecker und -Genießer ist der Kleine Berg in Bad Laer das Größte. Denn der 208 Meter hohe Ausläufer des Teutoburger Waldes ist ein „Natura 2000“-Gebiet, ein Tier- und Pflanzen-Paradies von europäischem Rang. Deshalb führen unterschiedlich anspruchsvolle Wanderwege und Nordic Walking-Strecken über die Anhöhe gleich östlich des historischen Ortskerns von Bad Laer.
Besonders entspannend ist der „RückenfitPfad“, der an sechs Stationen auf fünf Kilometern einfache Übungen vermittelt, die den Rücken kräftigen. Wer mag, schließt sich einer der regelmäßigen begleiteten Wanderungen auf diesem Gesundheitspfad des Osnabrücker Landes an. Es geht aber auch auf eigene Faust, da Info-Tafeln die einfachen und effektiven Übungen in Wort und Bild leicht verständlich darstellen. Zudem bekommt man unterwegs Tipps, wie sich der Rücken dauerhaft entlasten lässt – oft reicht es schon, kleine Gewohnheiten zu ändern.
Besonders spannend ist der gut sechs Kilometer lange geotouristische Lehrpfad durch den artenreichen Buchenwald. Neben leuchtend weißem Waldmeister blühen hier im Frühjahr unzählige weitere Pflanzen, darunter das gelbe Scharbockskraut, zartrosa Buschwindröschen, das kräftig blaue Lungenkraut, bescheidene Waldveilchen und der meist purpurfarbene Hohle Lerchensporn. Kein Wunder also, dass der Hügel im Volksmund auch „Blomberg“ – also „Blumenberg“ – heißt.
Wer unter die grüne und bunt blühende Oberfläche schaut, entdeckt zudem spannende Kapitel der Erdgeschichte: Die kindgerechten Infotafeln des Geopfads und vor allem der alte Steinbruch „Anneliese“ machen’s möglich. So wuchs hier vor gut 300 Millionen Jahren ein tropischer Sumpfwald, der später unter einem tropischen Ozean verschwand. Das zeigen zahlreiche Fossilien, die auf dem Blomberg entdeckt wurden und die ihn deshalb zu einem typischen Erlebnisraum des Natur und UNESCO-Geoparks TERRA.vita machen.
Andere Wege zum Naturgenuss ziehen weitere Kreise durch das Hügelland des Blombergs mit seinem vielfältigen Mischwald. Zwischen Eichen und Rotbuchen finden sich auch Wildkirschen und unterschiedliche Ahornarten. Das Blätterdach lässt vielerorts genug Licht für ein artenreiches Unterholz durch, in dem sogar das wohlduftende Waldgeißblatt gedeiht sowie wilde Waldreben, die man ansonsten nur als kultivierte „Clematis“ aus Gärten kennt.
Es macht einfach Spaß, diese herrliche Natur zu erkunden – und dafür muss man nicht unbedingt wandern. Beim Waldbaden erlebt man den Lebensraum Wald achtsam und entschleunigt – und stärkt dabei Gesundheit und Wohlbefinden, baut Stress ab und kommt zur Ruhe.