Die Hochschule Osnabrück wurde 1971 offiziell gegründet. Doch die Geschichte ihrer Gebäude reicht Jahrhunderte zurück und prägt bis heute die historische Identität der Friedensstadt.
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Die Hochschule Osnabrück wurde 1971 offiziell gegründet. Doch die Geschichte ihrer Gebäude reicht Jahrhunderte zurück und prägt bis heute die historische Identität der Friedensstadt.
Der Westfälische Friede markierte den Beginn der langen Konversionsgeschichte Osnabrücks. Bereits 1665 wurden hier Soldaten stationiert. Mit der Eingliederung in die preußische Provinz Hannover nahm die militärische Bedeutung der Stadt ab dem 19. Jahrhundert weiter zu. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sechs Kasernenanlagen. Der erste Neubau war die Kaserne am heutigen Caprivi Campus, benannt nach dem ehemaligen Reichskanzler Leo Graf von Caprivi. Ab 1899 wurden hier Rekruten ausgebildet – auch für den Ersten Weltkrieg. Einer von ihnen war der weltberühmte Osnabrücker Schriftsteller Erich Maria Remarque, der seine Erlebnisse dieser Zeit in seinem Roman Im Westen nichts Neues verarbeitete.
Zwischen 1900 und 1903 wurde mit der „Von-Stein-Kaserne“ an der Artilleriestraße – heute Teil des Campus Westerberg – das militärische Areal erweitert. Während des Ersten Weltkriegs dienten die Gebäude als Gefangenenlager für 500 Offiziere. Unter ihnen war Charles de Gaulle, der spätere französische Staatspräsident.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Kasernen weitgehend unversehrt. 1945 übernahmen britische Truppen das Gelände. Der Caprivi Campus wurde zu den Scarborough Barracks, der Campus Westerberg zu den Woolwich Barracks. Osnabrück entwickelte sich zur größten britischen Garnison außerhalb des Vereinigten Königreichs. „Jeder zehnte Osnabrücker war Engländer“ – eine Aussage, die sich in vielen städtischen Geschichtspublikationen wiederfindet.
Trotz der britischen Präsenz entstand in den 1960er-Jahren in einem freien Teil des Areals eine Staatliche Ingenieursschule – die Keimzelle der heutigen Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI). Mit der offiziellen Gründung der Hochschule Osnabrück im Jahr 1971 begann eine neue Ära. Doch der Platz reichte kaum aus: 2.600 Studierende teilten sich Gebäude, die nur für 650 Personen ausgelegt waren. „Selbst Abstellräume wurden zu Büros umfunktioniert, um jeden Quadratmeter konsequent auszunutzen“, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung im Juni 1985.
Die schrittweise Reduzierung der britischen Standorte kam der Hochschule zugute. 1987 wurde der gesamte Caprivi Campus aufgegeben – ein wichtiger Schritt zur räumlichen Erweiterung. Nach einer Übergangszeit als Grenzdurchgangs- und Aufnahmelager für Geflüchtete nutzte die Hochschule ab 1996 das Gelände. 2006 kündigte das britische Verteidigungsministerium an, auch die verbleibenden Standorte bis 2009 aufzugeben. Der Abzug der 11.000 Soldaten und ihrer Familien war eine Zäsur für die Stadt, brachte aber keine wirtschaftlichen Einbußen. Osnabrück entwickelte sich stattdessen zu einem Vorzeigemodell für erfolgreiche Konversion.
2009 erwarb das Land Niedersachsen die letzten Kasernengebäude und legte damit den Grundstein für die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Osnabrück. Seitdem hat sich das Hochschulgelände verändert: Historische Bauten wurden behutsam saniert und durch moderne Neubauten ergänzt – eine gelungene Symbiose aus Alt und Neu. Heute ist die Hochschule Osnabrück die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Niedersachsen. Mehr als 13.000 Studierende profitieren von einem einzigartigen Lernumfeld mit Geschichte und Zukunft.
Hochschule Osnabrück
University of Applied Sciences
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