Ein Tag Urlaub im Nettebad in Osnabrück

Heute sieht der Arbeitsalltag für meine Freundin Caro und mich mal ganz anders aus: Die Reise führt uns in das Nettebad im Osnabrücker Stadtteil Sonnenhügel. Früh morgens ist das Schwimmbad noch schön leer und man kann ganz gemütlich seine Bahnen ziehen. Doch Caro und ich sind eigentlich aus einem ganz anderen Grund hier. Es reizen uns nicht die 25-Meter-Bahnen, vielmehr die 13,5 Meter Höhe. Doch wir wollen nicht etwa mit einem Dreifach-Salto und Kopfsprung in das kühle Nass eintauchen, sondern die Wasserrutsche „TWIST“ ausprobieren.

Vorher treffen wir uns mit Badleiter Tilo Schölzel und Katrin Recker aus der Marketingabteilung, um ein bisschen mehr über das Nettebad und seine zahlreichen Attraktionen zu erfahren. „Man kann hier Freizeit und Urlaub erleben, einen Tag Entspannung. Während die Kinder fröhlich planschen gehen und immer wieder von neuem eine unserer Wasserrutschen bezwingen, können Eltern in der Sauna relaxen“, weiß Tilo. Vor allem der Rutschenpark lockt die Besucher und das zu Recht. „Die TWIST ist eine Rutsche, die es in der Region so nicht gibt“. Der erste Blick von außen auf die sich fast verknotenden, bunten Röhren löst bei Caro und mir ein mulmiges Gefühl aus. Was kommt da wohl auf uns zu?

Da wir ja schließlich nicht aus Zucker sind, geht es nun los für uns und wir steigen die Treppen zur TWIST hinauf. Oben angekommen tauschen Caro und ich kurz einen nervösen Blick aus, der uns beiden sagt: Ab geht die Post! Caro nimmt allen Mut zusammen, tritt durch das Drehkreuz und holt Schwung. Und weg ist sie.

Gebannt stehe nun auch ich am Anfang der Rutsche, die nach ungefähr drei Metern einen Knick nach links macht und mir somit nicht verraten will, wo sie danach hinführt. Sobald der kleine Pfeil mir grünes Licht gibt, greife ich nach der Metallstange (und gleichzeitig auch imaginär nach meinem Mut) und stürze mich liegend und mit den Füßen voran in die TWIST. Mein Bauch kribbelt, als die Wasserrutsche Fahrt aufnimmt und mich verschluckt. Es kommt mir vor, als würde ich in eine andere Welt reisen, denn dort, wo ich ankomme, schwimmen plötzlich Fische über meinem Kopf. Von Tilo und Katrin weiß ich ja, dass die Fische im Trichter durch eine spezielle Videotechnik an die Decke projiziert werden können, aber trotzdem ist es ein Erlebnis für sich. Zwei, ja fast drei Runden gelingen mir im „Bowl“, bis ich in den Trichter rutsche.

Caro erwartet mich bereits mit einem breiten Grinsen: Uuuuund? – Wahnsinn! Gleich nochmal!

Natürlich war das noch lange nicht alles und wir testen auch gleich die anderen Wasserrutschen im Nettebad. Wir greifen uns jeder einen der bunten Reifen und rutschen jubelnd die „Crazy River“ herunter. Und weil es so schön war: noch ein zweites Mal! Die „Black Hole“ darf natürlich auch nicht fehlen. Ich versuche, Tilos Tipp mit der Drei-Punkt-Rutschtechnik zu beherzigen (Füße kreuzen, Popo hoch und nur auf der Ferse und den zwei Schulterblättern liegend) um richtig Fahrt aufzunehmen, doch an die acht Sekunden Bestzeit komme ich lange nicht ran. Die Rutschwettbewerbe im Nettebad überlasse ich vielleicht doch lieber den Profis.

Den richtigen Adrenalin-Kick verpasst mir aber die Wasserrutsche „Sloop“. In einer durchsichtigen Kapsel stehend geht es 3 – 2 – 1 und ab in die Tiefe! Der Boden unter meinen Füßen klappt plötzlich weg und entlässt mich in den 5-Meter-Freifall. Unten angekommen dauert es ein paar Sekunden bis meine Knie aufhören zu zittern und mein Herz wieder gleichmäßig schlägt.

Ein wahres Highlight für Unerschrockene!

Zur Entspannung geht es jetzt erstmal auf die 36 Meter lange Indoor-Rutsche. Hier landen wir nach einer sanften Fahrt direkt im Freizeitbecken. Was für Kinder klasse ist, ist uns nach der ganzen Aufregung nur recht.

Aber nicht nur die Wasserrutschen ziehen Caro und mich in das Nettebad. Vor allem das Freizeitbecken mit seinen zahlreichen Massage-Drüsen und einer Indoor-Rutsche (die im Übrigen auch den Großen viel Spaß bereitet!) lädt zum Verweilen ein. Ein Abstecher in den wohlig-warmen Whirlpool muss natürlich dabei sein. Sportler und Freizeitschwimmer kommen auch nicht zu kurz: Im Sportbecken lassen sich so viele Bahnen wie möglich ziehen. Und es geht noch weiter – für die Freibad-Saison ist das Nettebad ebenfalls gerüstet: Zwei Außenbecken, zahlreiche Sonnenliegen und ein Beachvolleyball-Feld erstrecken sich über den hinteren Teil des Bades. Ebenfalls draußen befindet sich das dampfende, sprudelnde Solebecken, das ein bisschen an eine Thermalquelle erinnert. Strahlend und noch mit leicht nassen Haaren gönnen Caro und ich uns zum Abschluss noch einen Kaffee im Bistro. So kann ein Vormittag gerne mal öfter sein!