Heimelige Atmosphäre beim Nikolaus- und Weihnachtsmarkt in Bad Rothenfelde

Zweiter Advent. - Anstelle von romantischem Schneegestöber regnet und stürmt es, das Außenthermometer zeigt acht Grad Celsius. Wir trotzen dem norddeutschen Schmuddelwetter und flüchten uns in die Wärme und Besinnlichkeit des Nikolaus- und Weihnachtsmarkts in Bad Rothenfelde.

Die überschaubare Anzahl an Weihnachtsmarktbesuchern lässt auf dem Nikolaus- und Weihnachtsmarkt in Bad Rothenfelde ein entspanntes Schlendern entlang des alten Gradierwerks und zwischen den zahlreichen Ständen zu. Dem ausgiebigen Stöbern nach Weihnachtsgeschenken oder Deko für die Adventszeit steht also nichts entgegen.

Spätestens beim Betreten des Konzertgartens verfallen wir endgültig in Weihnachtsstimmung: Mit einem köstlichen Glühwein „Sylter Art“ und einer schmackhaften, heißen Schokolade vom Leysieffer-Stand in der Hand lauschen wir dem Knistern des Lagerfeuers vor der Konzertmuschel, als ein gemischter Chor Weihnachtslieder anstimmt. Kann es einen kitschigeren Moment auf einem Weihnachtsmarkt geben? – Wohl kaum! Wir genießen diesen filmreifen Augenblick des Glücks, indem wir die friedliche, vorweihnachtliche Stimmung in aller Ruhe auf uns wirken lassen.

Beseelt flanieren wir den Weg vom Konzertgarten zurück zum Gradierwerk. Dabei entdecken wir an jeder Ecke etwas liebevoll Einladendes, sei es ein Pavillion mit Sitzgelegenheiten aus Strohballen, die im Kerzenschein der Laternen zum Verweilen einladen oder Feuerkörbe der Feuerwehr Bad Rothenfelde, die nicht nur Licht ins Dunkel bringen, sondern vor allem hervorragend zum Händewärmen geeignet sind. Vorbei an einem Stand mit der Aufschrift „hueftgold“ von Tina Behnke, bei dem es „creatives Naschwerk“ wie zauberhaft weihnachtliche Motiv-Schoko-Lollis, aber auch Kaffeespezialitäten gibt und den handgearbeiteten Holzwichteln von Elmer Beckmann, die uns den Weg mit ihren kleinen Laternen weisen, zieht mich die in Schummerlicht getauchte Holzhütte von Manuela Häntzschel mit ihrem Schmuckdesign „Perula Art“ magisch an. Hier gibt es nicht nur hübsche Kettchen und Ohrringe zum Verschenken oder sich selbst Beschenken, sondern auch kuschelig weiche Schals für kalte Wintertage.

Unweit des in warmem Licht funkelnden Gradierwerks strahlen zwei hohe beleuchtete Tannen vor dem traditionsreichen Kurmittelhaus um die Wette.

Beim Blick durch das rechte Seitenfenster des ehrwürdigen Gemäuers lockt uns ein prachtvoll geschmückter Weihnachtsbaum ins Warme. Im Eingangsbereich entdecken wir ein feines Angebot an winterlichen Dekorationsartikeln und verschiedenen Accessoires, weiter hinten in den Gängen können Flohmarktbegeisterte Besucher fündig werden. Zum Aufwärmen und Verweilen eignet sich ebenfalls das „Café in Moll“ im Haus des Gastes, in dem passenderweise eine Ausstellung von Bastel- und Handarbeiten stattfindet.   

Gerade als wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto begeben wollen, hallt das Getrappel von 12 Pferdehufen durch den bogenartigen Gang des Gradierwerks. Neugierig beschleunigen wir unsere Schritte und erblicken erstaunt die Hasetaler Postkutsche, die sich soeben wieder auf die nächste Fahrt durch das adventliche Bad Rothenfelde aufmacht. Wir blicken ihr mit einem Lächeln hinterher und haben den gleichen Gedanken: Bad Rothenfelde könnte an diesem Adventswochenende eine wirklich authentisch schöne Kulisse für eine Weihnachtsgeschichte wie die von Charles Dickens darstellen. Es fehlen nur ein paar zarte Schneeflöckchen – aber man kann ja schließlich nicht alles haben!

Ihr möchtet in diesem Jahr unbedingt noch auf einen Weihnachtsmarkt? Dann schaut doch mal auf Andreas Blogartikel "Wenn die Engel Plätzchen backen". Hier findet ihr alle Weihnachtsmärkte im Osnabrücker Land.