Es ist ein gewagtes Thema, das sich verschiedene Ausstellungsmacher in Osnabrück vorgenommen haben: Danse macabre – Totentanz. Das lässt mein Herz nicht spontan höher schlagen. Spannend ist das Thema trotzdem. Und die Ausstellungspartner – vom Theater über Kunsthalle, Felix-Nussbaum-Haus bis zum Diözesanmuseum – nähern sich ihm behutsam und in unterschiedlichen Formen. Man könnte sagen: für jeden was dabei. Für mich ist es die kleine und sehr feinsinnig gemachte Sonderausstellung im Diözesanmuseum. An einem frühen Mittwochabend profitiere ich genau dort mit rund 15 anderen Interessierten von dem neuen Angebot Kunst in Kürze. Hier bekommen wir erst mal nur ein Exponat zu dem Thema in 20 – 30 Minuten präsentiert. Danach geht das Leben weiter. Angekündigt ist: „Pluvialeschild und -stäbe“. Aha. Mit der delikaten Beigabe: „mit Totentanzszenen“.
‚Was in aller Welt…‘, denke ich skeptisch. Und bin 30 Minuten später ein ganzes Stück schlauer.
Die Fachfrau für das Thema mit dem komplizierten Namen heißt Friederike-Andrea Dorner und ist Kunsthistorikerin mit Leib und Seele. Sie führt uns in das schon geschlossene Museum und bleibt nach ein paar Metern vor einem enormen Chormantel stehen.