Thomas Elstermeyer begeistert mit seinem neuen Restaurant IKO

Da es ein lauer Sommerabend ist, bevorzugen wir es im Garten Platz zu nehmen. Die Speisekarte bietet ein 3-, 4- oder 6- Gang Menü mit internationalen und regionalen Gängen. Wir entscheiden uns für das 4-Gang Menü, begleitend von einem Grauburgunder. In der Abendsonne genießen wir als Aperitif einen Rhabarbersaft mit Prosecco aufgefüllt zu selbst gebackenen Brot aus dem Holzbackofen mit geräucherter Salz- und Algenbutter. Ein Gedicht. Wir müssen uns zügeln uns nicht schon am Brot satt zu essen. 

Während wir auf den ersten Gang warten, werfe ich einen kurzen Blick in das IKO Restaurant. Die Inneneinrichtung haut mich vom Hocker. So etwas stylisch modernes habe ich zuletzt in Berlin gesehen. Das Restaurant ist von Tom Elstermeyer selbst geplant und gestaltet worden. Nichts ist hier dem Zufall überlassen. Dunkle Farben für eine Wohlfühlatmosphäre, Feng-Shui-Elemente zum Beruhigen, Massivholzmöbeln und einer offenen Küche, wo man den Köchen bei ihrem Handwerk über die Schulter gucken kann. Selbst die Tassen, Teller und Schüsseln, auf denen angerichtet wird, sind von Tom selbst getöpfert und designed worden. Ich bin schwer begeistert.

Neugierig frage ich ihn, was hinter dem Namen IKO steckt. Er erzählt mir, dass er auf der Suche nach einem passenden Namen während seiner Recherche auf das „Ikosaeder“ gestoßen sei und direkt begeistert war. Kurze Erklärung für Euch: Der Ikosaeder ist ein 20-seitiger Würfel, den Mittelpunkt dieses Körpers bilden drei Rechtecke. Dieser Zusammenschluss von drei Flächen zu einem großen Ganzen, entspricht dem Komplex des IKO. Es setzt sich zusammen aus dem Dreiergespann IKO-Flowers, eine Blumenmanufaktur mit Anne Oberwalleney, dem IKO Atelier des Osnabrücker Künstlers René Turrek und dem IKO-Restaurant mit Tom Elstermeyer.  

Kiez-Atmosphäre hin, hippes Ambiente her, ich erkenne recht schnell nach den ersten Bissen, dass wir uns hier in einem echten Gourmettempel befinden. Das Essen ist eine Geschmacksexplosion, absolut sternereif. Hier harmoniert das Flank Steak vom Frenklinghof mit Schmorgurken, einer Kartoffellasagne und Kirschen aus dem eigenen Garten miteinander genauso wie die Cevice vom Thunfisch mit Tamarinde, Nori-Algen und Kräutern. Zwischendurch werden uns immer wieder verschiedene Grüße aus der Küche gebracht, wie z.B. Bohnenpüree mit regionalen Biokartoffeln,  geräuchertem Knurrhahn mit Pilzerde und Majoran. Und jeder Gang gleicht einem kleinen Kunstwerk.

Nach dem Dessert darf ich Tom in der Küche über die Schulter schauen. Mit was für einer Präzision und Fingerspitzengefühl er die einzelnen Teller anrichtet. Ich bin überwältigt und ein großer Fan von ihm. Tom steht absolut für eine kreative, ausgefallene Küche auf einem sehr hohen Niveau und was mir am meisten an ihm gefällt ist seine bescheidene und herzliche Art.Er erzählt mir, dass er in unterschiedlichen Spitzen- und Sternerestaurants gearbeitet hat, u.a. bei Christian Rach, Frank Rosin und dem weltbekannten portugiesischen Koch Nuno Mendes in London. Ein Restauranttester  vom Gault Millaut hat bereits im IKO gegessen und war ebenso begeistert wie wir. Tom sagt mir dazu nur: „ Ich fühle mich sehr geehrt, mehr als über Sterne, Punkte und Kochlöffel würde mich jedoch mehr über viele weitere Gäste freuen.“