Wer den Piesberg noch nicht kennt – hier kommt seine Geschichte. Der Piesberg ist der Hausberg der Osnabrücker, er ist inkl. Aussichtsplattform sagenhafte ca. 200 m hoch und er ist ein vor ca. 70 Mio. Jahren steckengebliebener Vulkan. Das erwartet man eher nicht im flachen Norden. Ist hier aber so. Und es ist auch so, dass der Piesberg – als ich hier vor knapp 20 Jahren hingezogen bin – eher eine NoGo-Area war: geprägt vom Gesteinsabbau und der Mülldeponie und für die Öffentlichkeit in großen Teilen nicht zugänglich. Was ja oft ein Vorteil für bestimmte Lebensgemeinschaften der Tier- und Pflanzenwelt ist, die sich in dem gigantischen „hohlen Zahn“ des Piesbergs angesiedelt haben.
Die Deponie wurde 2005 jedenfalls geschlossen und der Gesteinsabbau geht bis 2030 ganz zurück. Zugleich haben die Macher des Piesberger Gesellschaftshauses bis dahin einen richtig guten Deal mit dem Steinbruch-Betreiber abgeschlossen. Die Bagger legen ihren Abraum (Gestein) oben auf der Felsrippe ab. Darüber freuen sich die kleinen und großen Fossiliensucher, die mit Rucksack, Schutzbrille und Hammer ausgestattet nach versteinerten Pflanzen und Insekten klopfen. Ich habe die Fossilienexpedition sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen gemacht – die Entdeckerfreude und Faszination sind immer gleich groß.